Hundegeschichten
Hunde haben mich schon immer begeistert. Im Hause meiner Großeltern gehörten Hunde zum Familienleben, und die Liebe zu den Vierbeinern hat mich besonders mit meiner Großmutter verbunden. Sie hat mir viele Geschichten erzählt über ihre Dackel, die sie im Laufe ihres Lebens begleiteten. Mich faszinierten die vielfältigen Persönlichkeiten dieser Hunde, die das Familienleben bereicherten.
Heute bin ich berührt und beglückt darüber, wie meine Hunde mit ihren Eigenarten und verschiedenen Wesenszügen den Zusammenhalt in meiner Familie fördern und eine Art Bindung/Verbindung auf einer Gefühlsebene zwischen uns allen auf vielschichtige Weise schaffen. Das Leben, gerade das der Kinder, besteht zum großen Teil aus Leistungsdruck, dem Sich- Messen-Müssen in der Schule und auch im Sport. Im Zusammenhang mit unseren Hunden gibt es keinen Druck, kein Leistenmüssen. Dennoch lernen meine Kinder Verantwortung zu tragen und ernten uneingeschränkte Liebe von den Vierbeinern.
Mir persönlich ist die Bindung meiner Hunde zu mir wichtig, an ihr muss man arbeiten, in dem man sich mit dem Wesen und der „Denke“ des einzelnen Hundes auseinandersetzt. Es ist ein spannender nicht endender Prozess und ein Ausgleich zu meiner Berufstätigkeit, bei dem ich mich wunderbar entspannen kann.
Deshalb ist für mich selbstverständlich, dass meine Zucht klein und überschaubar bleibt, denn zu jedem Hund, der mit uns lebt, möchte ich eine intensive Bindung haben.
Felix
Felix war mein erster eigener Hund (in meiner Kindheit begleiteten mich natürlich immer Hunde). Er war ein Kurzhaardackel, ein echter Wiener Charmeur und zog bei mir ein, als ich 24 Jahre alt war. Felix war natürlich „Bayrischer Jugendsieger“ und dann „Hamburgs schönster Hund“. In erster Linie war er aber dann Freund meiner Söhne, die er herzlich in unserer wachsenden Familie duldete. Der stramme, kernige Dackel wurde mit zunehmendem Alter unabhängiger und ging lieber allein spazieren. Leider erkrankte er viel zu früh an Dackellähmung.
Juni Cadeaux
Nach Felix Tod, lebten wir einige Jahre ohne Hundebegleitung, da ich beruflich zu sehr eingespannt war. Meine Kinder hatten mich ständig bearbeitet, so zog Juni, benannt nach dem Monat, bei uns ein. Juni, eine Yorkshire-Papillon Mischlingshündin, wog mit 8 Wochen 700 gramm und erinnerte mich an meine Meerschweinchen. Zunächst wurde sie belächelt und von unserer Umwelt nicht ernst genommen. Mit ihrem Mut und ihrer Kompromisslosigkeit verschaffte sie sich schnell Respekt bei großen Hunden und auch erwachsenen Zweibeinern, die gern über Schoßhündchen lästerten. Juni ist eine ganz große und selbstbewusste Hündin. Neuerdings hat sie ihre Liebe zu dem Vater meiner Jungs entdeckt und lebt größtenteils dort.
Djamil
Djamil ist mein erster Windhund. Durch sie habe ich meine Leidenschaft zu Windhunden allgemein, zu Whippets im besonderen entdeckt. Djamil kam mit 8 Monaten aus den USA im Februar 2006 zu uns. Durch eine Freundin wurden wir auf diese Rasse aufmerksam. Als ich zum ersten Mal einen Langhaarwhippet sah, war mir klar, dass ich bald einen in unsere Familie aufnehmen wollte. Es war dann Zufall oder auch Schicksalsfügung, dass wenige Wochen später Djamil bei uns einzog.
Djamil kannte weder Menschen, Treppen, Autos, noch Staubsauger oder Musik, als ich sie bekam. Wir hielten 3 Monate die Türen verschlossen, und es war nicht möglich sie von der Leine zu lassen, da ihr Fluchttrieb sie beherrschte. Mit viel Geduld, viel Zeit und Zuwendung taute Djamil allmählich auf. Jetzt ist sie stets an meiner Seite. Sie begrüßt mich und die Kinder morgens mit einem Wolfsgeheul und ist die Rudelcheffin. Djamil ist eine leidenschaftliche Rennerin auf der Rennbahn und hat durch das Rennen an Selbstbewusstsein gewonnen. Sie hat mir ihre Passion deutlich mitgeteilt, denn Agility, oder andere Versuche, sie an „Beschäftigung“ heran zu führen, lehnte sie vehement ab. Während alle meine Hunde ausflippen, wenn ich einen Clicker in die Hand nehme, so lässt auch das Clickertraining sie kalt. Sie ist eben eine echte „Rennerin“. Und sie überzeugt mit ihrer anmutigen Ausstrahlung, die ihre Unbestechlichkeit vermuten lässt.
Aglaia Soleil
In der Zwischenzeit stöberte ich emsig über Langhaarwhippets/Silken Windsprites im Internet.
Begeistert und fasziniert von der entstehenden Rasse beschloss ich im Dezember 2006 eine weitere Hündin aus dem Zwinger Golden Nugget`s zu uns zu nehmen.
Es sollte eine rote Hündin sein mit schwarzer Maske. So waren wir überglücklich, mit der damals 6 Monate alten Aglaia den Jahreswechsel zu erleben, sie stürzte sich mit Wonne auf unseren mit Hundekuchen bekringelten Weihnachtsbaum.
Von Anfang an fiel Aglaia durch ihre Ungestühmtheit und Unbekümmertheit auf. Ihrem Ideenreichtum in Sachen Streiche und liebenswerten Ungezogenheiten waren keine Grenzen gesetzt und auch heute noch überrascht sie uns gelegentlich damit. Mit Vorliebe zerkaute sie die Englischarbeiten meiner Söhne zur Unkenntlichkeit, wobei sie eindeutig gute Noten bevorzugte. Die Brille meines Partners wurde ungefragt zu einer „Designerbrille“ mit dem Werkzeug Kiefer umdekoriert, das nagelneue Handy als Gourmetknochen „verzehrt“ und nachts die TV Fernbedienung betätigt und die Familie aus dem Schlaf geschreckt. Noch immer lässt Aglaia keine stinkende Stelle aus um sich darin genüßlich zu baden…. So kam es, dass sie zwischenzeitlich den Namen „Frau Meinhoff“ erhielt, oder auch liebevoll "Ulrike" gerufen wird.
Aglaia forderte von Anfang an Beschäftigung, und es stellte sich heraus, dass sie enorm gelehrig ist. Im Nu wurde sie bei den Stunden im Dogdance Training als Streberin betitelt und erntete Anerkennung durch ihre deutlich erkennbare Motivation zu lernen bei der Hundeführerscheinprüfung! Aber das Rennen auf der Bahn ist ihre größte Freude.
Noelle
Angesteckt von der Rennbegeisterung meiner Hündinnen, entwickelten auch Volker und ich eine Rennleidenschaft. So reifte in uns der Entschluss, einen Whippet besitzen zu wollen, der auch in naher Zukunft offiziell an Turnieren teilnehmen kann. Ende Januar 2008 zog Saperlipoupette vom rauen Meer (Noelle) bei uns ein. Noelle ist mit ihren jungen 5 Monaten eine rasante und unerschrockene kleine Persönlichkeit. Unser „Rennbaby“ macht uns wilde Freude. Sie ist eine stürmische Bereicherung, die, wie auf Bildern zu sehen auch sehr anschmiegsame Seiten hat.
Leider kam Noelle im Sommer 2008 bei einem tragischenAutounfall ums Leben. Sie wird immer einen Platz in unserem Herzen behalten.
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